Von Theo Theissen, Bocholter-Borkener-Volksblatt
BOCHOLT In weiß-roter Uniform, mit schwarzem Dreispitz auf dem Kopf, marschierten die 40 Musiker der Dinkelsbühler Knabenkapelle am Samstagabend auf den Gasthausplatz. Hier wurden sie bereits von weit mehr als 1000 gut gelaunten Adventssängern erwartet. Bei knackig kalten Minustemperaturen hatten Klaus und Christa Hoffs von der Bühne Pepperoni zum „2. Weihnachtslieder-Auffrischungs-Seminar“ eingeladen. Und dass die Seminaristen eifrig mitsangen, dafür sorgten der Kinder- und Teeniechor St. Georg unter der Leitung von Siegrid Seggewiß, der Pepperoni-Damenchor und die Pepperoni-Band unter der Leitung von Thomas Englmann.
Schon eine halbe Stunde vor Veranstaltungsbeginn füllte sich der Gasthausplatz mit warm eingepackten und sangesfreudigen Menschen. Pünktlich um 19 Uhr ertönte aus den Lautsprechern Glockengeläut – das Singen begann. Ob bei „Kling Glöckchen, klingelingeling“, „Alle Jahre wieder“ oder bei „Kommet ihr Hirten“ – Bocholts größter Weihnachtschor sang melodien- und textsicher mit. Dies lag auch daran, dass die großen und kleinen Sänger die Texte auf zwei Leinwänden an der Bühne ablesen konnten.
Zwischendurch wärmten sich die Besucher des „2. Weihnachtslieder-Auffrischungs-Seminares“ immer wieder bei Reibekuchen, Bratwurst und einem Tässchen Glühwein oder Weihnachtspunsch auf, was der Stimmung auf dem mit Lichtern geschmückten Gasthausplatz keinen Abbruch tat. Und wem immer noch kalt war, der drückte seine Nikolausmütze tiefer ins Gesicht und begann, zum Takt der vielen Weihnachtslieder mitzustampfen und mitzutanzen.
Besonders eindrucksvoll gestaltete sich die musikalische Begleitung von „Leise rieselt der Schnee“, bei der Christoph Berghorn am Klavier saß und Thomas Englmann ein souliges Saxophon spielte. Höhepunkt des gemeinsamen Singens war das Lied „Stille Nacht, heilige Nacht“, zu dem die Seminar-Besucher auf dem Gasthaus-Platz hunderte von Wunderkerzen entzündeten.
Die Dinkelsbühler Knabenkapelle unterhielt die Zuhörer zwischendurch immer wieder mit weihnachtlichen Melodien. Besonders ihr „Happy Christmas-Medley“ kam beim Publikum gut an – auch, wenn die Blaskapelle manchmal etwas zu leise spielte. Entlassen wurden die mehr als 1000 Seminaristen mit einem dicken Lob von Willi Schülingkamp, der durch den Abend moderierte. Zum Abschluss gab es noch ein gemeinsam gesungenes „We wish you a merrry Christmas“.
Bayrische Blasmusik
Die „Dinkelsbühler Knabenkapelle“ kommt aus Süddeutschland, genauer aus der Nähe von Augsburg. Die Blaskapelle spielte schon bei den Olympischen Spielen 1972 und trat auch beim Abschlussspiel während der Fußball-Weltmeisterschaft in München auf. Insgesamt gehören ihr rund 90 junge Musiker an.