LaLeLu

Von Verena Willing, Bocholter-Borkener-Volksblatt
BOCHOLT Mit einem breiten Grinsen kommt Sonja Wilts auf die Bühne in der Aula des St.-Josef-Gymnasiums. Die Komödiantin der Gruppe „LaLeLu“ trägt ein fliederfarbenes Oberteil, dass mit Pailletten besetzt ist. Ihre Hose ist blassrosa und hauteng.
Die Darstellerin schlüpfte beim LaLeLu-Programm „Große Kunst. Für sehr viel Geld“ in die Rolle der schüchternen Michaela aus Ostfriesland, die einen Mann per Kontaktanzeige suchte. Sören Sieg, der zeitweilig den Moderator mimte, stellte ihr einige Fragen, bis „Michaela“ aus Ostfriesland ihre Schüchternheit ablegte und ein Lied sang, in dem es hieß: „Schmetterling sucht Blumenwiese, Ernie sucht Bert und Doris sucht Gerd.“
Die groß gewachsene Künstlerin mit den langen Beinen grinste dabei fröhlich und juchzte den Text mit ihrer schrillen Stimme ins Mikrofon.  „LaLeLu“, das ist A-Capella-Comedy. Zu der Gruppe aus Hamburg gehören neben Sonja Wilts auch Bassstimme Tobias Hanf, Allroundstimme Jan Melzer und Tenor Sören Sieg.  Neben Kontaktanzeigen präsentierten die Multitalente auch einige „Kinderlieder“, die laut Sieg aus einem Liederbuch stammen. „Das Liederbuch befasst sich mit aktuellen Problemen unserer Kinder“, so Sören Sieg, „hier ist zum Beispiel das Lied ‚Papa ist ausgezogen‘ und zehn Seiten später gibt es dann folgerichtig den Song ‚Der Junge aus dem Heim‘.“
Hervorragend war auch die Diskussionsrunde, bei der Tobias Hanf perfekt in die Rollen verschiedener Politiker schlüpfte. Für Jubel und Applaus sorgte er vor allem als er Franz Müntefering auf die Schippe nahm. „Für uns Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten ist das ’ne ganz klare Kante….“, zischte der Komödiant mit sauerländischem Akzent ins Mikrofon. Auch Angela Merkel imitierte er glanzvoll. Er klang nicht nur wie die Bundeskanzlerin, sondern passte seine Mimik durch heruntergezogene Mundwinkel dem weiblichen Original an.
Die Bocholter Zuschauer, allen voran ein Gast aus Lowick, wurden in das Programm mit einbezogen. Einige wurden von Sören Sieg sogar per Handschlag begrüßt. Bei der Zugabe feierten die Künstler 25 Songs des letzten Jahrhunderts im Schnelldurchlauf ab und schafften es ein letztes Mal an diesem Abend, dass das Publikum von den Plätzen aufstand und im Takt mitklatschte.