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Tim Fischer

Von Andriana Sakareli , Bocholter-Borkener-Volksblatt
BOCHOLT Bocholt liegt in der Pampa. Das dachte Tim Fischer vor seinem Auftritt im St.-Josef-Gymnasium. Der Chansonier wurde am Samstagabend jedoch eines Besseren belehrt: Die Stimmung im Saal war großartig. Und zwei Zuschauer schreckten auch nicht zurück, als der Künstler auf sie zukam, um mit ihnen ein paar Zeilen aus dem Evergreen „Wenn bei Capri die rote Sonne im Meer versinkt“ zu trällern. expired domain list . Fischer, der mit seinem Best-of-Programm „Yesterday once more“ auf der Bühne stand, war überrascht und kam zu dem Schluss: „Ich zieh‘ nach Bocholt.“  Seine Fans hingegen, die zum Teil weit angereist waren, wussten, was sie erwartet. Voll Witz und Satire besang der wandlungsfähige Tim Fischer auf seinen hohen Plateau-Schuhen Leidvolles und Gesellschaftskritisches. Ohne Zweifel: Mit seinen getuschten Wimpern, der Art, wie er sich divenhaft im Rampenlicht bewegte, und mit seinem erhabenen Blick verzauberte er das Publikum. Ininarnumma Bei Liedern wie „Ich gab ein Tigerfest in meinem Garten“ oder „Stroganoff“ zeigte er seine Krallen, während er in „Je suis malade“ Wehmut und Schmerz ins Mikrofon hauchte.  Das Konzert lebte nicht nur von Fischers ausdrucksstarker Stimme und Person. Eine großen Anteil daran hatte auch seine sechsköpfige Band, die sich ins Bühnengeschehen einbrachte. Komische Gestalten mag wohl der ein oder andere Zuschauer gedacht haben, als die Truppe mit Mr.-Spock-Ohren einmarschierte und der Geiger im zweiten Teil der Show eine weiße, kurze Ledertracht trug. Alles war aufeinander abgestimmt. Die Künstler unterhielten das Publikum zwei Stunden lang auf höchstem Niveau. Ein Entertainer, der berührt  Ob als Elvis-Imitat, als frustrierte Frau, die nur Kreuzworträtsel löst, oder am Ende einfach nur als Tim Fischer im Bademantel und ohne hohe Schuhe – er ist ein Chamäleon, ein Entertainer, der Menschen mitreißt und berührt. Es war ein großes Vergnügen seiner scharfen, schnellen Zunge zu zuhören und zu sehen, wie er auf sein Publikum zu ging. Eine gute Idee, dass die Bühne Pepperoni Tim Fischer nach Bocholt geholt hat. Durch diesen Auftritt wird er sicher viele neue Fans dazugewonnen haben, die beim nächsten Mal womöglich auch einen weiten Weg in Kauf nehmen, um ihren Star zu sehen. Lohnenswert ist es. Aber vielleicht hält der Künstler ja sein Versprechen – und zieht nach Bocholt in die Pampa.